Friedensstatue in Berlin-Moabit retten! – Für die Erinnerung sexualisierter Kriegsverbrechen gegen Mädchen und Frauen

Wir als B90/DIE GRÜNEN Treptow-Köpenick rufen zur Demonstration am 19.9.2024 für
den Erhalt der Friedensstatue in Berlin-Mitte auf, die den Opfern von Zwangsprostitution durch das faschistische japanische Militär während des Zweiten Weltkriegs gedenkt.

Begründung:

Die Statue, in deren Mittelpunkt die bronzene Figur eines jugendlichen Mädchens namens “Ari” steht, erinnert an die über 200.000 Mädchen und Frauen [1] aus Korea, Taiwan, sowie weiteren, von Japan angegriffenen Ländern, sowie aus Japan selbst, die systematisch in Kriegsbordelle entführt und sexuell versklavt wurden [2]. Seit dem 28.09.2020 steht die Statue unter der Initiative der AG “Trostfrauen” des Korea Verbandes in Berlin Moabit [3]. Ähnliche Statuen wurden 2011 in Seoul als Schenkung von “The Korean Council for
Justice and Remembrance for the Issues of Military Sexual Slavery by Japan” in Südkorea vor der japanischen Botschaft oder auch in London, Hong Kong, LA und an vielen weiteren Orten errichtet. Sie ist somit ein internationales Symbol gegen sexualisierte Gewalt, insbesondere sexualisierter Kriegsverbrechen, an Mädchen und Frauen.

Leider ist die Zukunft der Friedensstatue durch den diplomatischen Druck der japanischen Regierung seit mehreren Jahren gefährdet. Auf höchster Ebene wurde Bundeskanzler Olaf Scholz zum Abriss gedrängt [4]. Selbst auf kommunaler Ebene werden die Bezirksverordneten in Berlin-Mitte seit Jahren bedrängt, die Statue
abreißen zu lassen [5]. Wir finden es höchst bedauerlich, dass die japanische Regierung sich hiermit gegen eine Erinnerungskultur an die Verbrechen der faschistischen Regime stellt, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs Verantwortung Japans sowie Deutschlands sein sollte.

Ebenso kritisieren wir die Entscheidung von Kai Wegner’s Senat, den Abriss der Statue durch die unrechtmäßige Einflussnahme, abzielend auf die Streichung von Fördermitteln für deren Erhalt, erzielen zu wollen [6]. Am 28.9.2024 ist zum Zeitpunkt dieses Beschlusses der Abriss geplant.

Wir sehen uns als eine feministische Partei die klar und deutlich an der Seite jeglicher Opfer sexualisierter Gewalt steht und sich für eine Errinerungskultur einsetzt, die diese Menschen vor der Vergessenheit bewährt.

Quellen:

[1]:The „Comfort Women“ Issue and the Asian Women’s Fund (PDF), Asian Women’s Fund, archived fromthe original (PDF) on June 28, 2007, archived from on 2007-06-28.

[2]: Ramaj, Klea (February 2022).„The 2015 South Korean–Japanese Agreement on ‚Comfort Women‘: A Critical Analysis“. International Criminal Law Review. 22 (3): 475–509.doi:10.1163/15718123-bja10127.S2CID246922The 2015 South Korean–Japanese Agreement on ‘Comfort Women’: A Critical Analysis in197.

[3]: Koreaverband, 2020 https://koreaverband.de/blog/2020/09/28/friedensstatue-berlin/

[4 und 5]: TAZ, Januar 2023 https://taz.de/Trostfrauen-Mahnmal-sorgt-fuer-Streit/!5904377/

[6]: RBB, August 2024 https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/08/wegner-bildungsprojekt-stopp-trostfrauen-berlin-moabit.html und TAZ https://taz.de/Trostfrauen-Mahnmal-in-Berlin/!6025173/