Späthsfelde: Artenreiches Stadtgrün erhalten

PRESSEMITTEILUNG vom 13. Oktober 2025

Der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen in Treptow-Köpenick sieht im „Dreieck Späthsfelde“ keinen guten Standort für ein neues Wohngebiet

Das Land Berlin will im „Dreieck Späthsfelde“ in Treptow-Köpenick ein neues Stadtquartier mit mindestens 2.000 Wohnungen und Gewerbenutzungen entwickeln. Doch das Gebiet, das mit seinen Wiesen, Gärten und Grünzügen zur Naherholung und als Kaltluftschneise dient, leidet schon jetzt unter einer erheblichen Verkehrsbelastung. Bestehende Probleme in der Infrastruktur auch im Umfeld des Areals würden durch eine Bebauung noch weiter verschärft.

Als eins von insgesamt 24 neu zu entwickelnden Stadtquartieren hat das Land Berlin ein rund 100 Hektar großes Areal im Südosten Berlins ausgewählt. Das „Dreieck Späthsfelde“ in Treptow-Köpenick liegt zwischen Teltowkanal und Britzer Verbindungskanal und ist geprägt von Kleingartenanlagen, Einfamilienhäusern sowie dem Gelände der Späth‘schen Baumschulen und des Arboretums der HU Berlin. Quer durch das „Dreieck“ führt die Späthstraße, die im Westen des Gebiets Zubringer zur Autobahn A113 und heute bereits überlastet ist.

Der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen in Treptow-Köpenick spricht sich dafür aus, dass die derzeit brachliegenden oder freiwerdenden Flächen der Späth’schen Baumschule als dringend benötigte Ausgleichsflächen genutzt werden. Damit würde eine notwendige Voraussetzung geschaffen, um Wohnungsbau im Bezirk weiterhin zu ermöglichen. Gleichzeitig würde ein wichtiger Beitrag für das Stadtklima und den Erhalt der Artenvielfalt geleistet. Um die gravierenden Verkehrsprobleme im „Dreieck Späthsfelde“ und seinem Umfeld zu lösen, die insbesondere durch den Durchgangsverkehr verursacht werden, können gezielte Ergänzungen in der Verkehrsinfrastruktur Abhilfe schaffen.

„Das Dreieck Späthsfelde ist eine spannende grüne Oase und hat sehr viel Entwicklungspotential. Doch die echten Potentiale des Gebiets liegen nicht in Geschossflächen, sondern in der Biodiversität und der Natur. Es ist unverantwortlich hier nur auf ‚Baupotentiale‘ zu schauen und die Augen vor Herausforderungen der Verkehrsinfrastruktur zu verschließen. Die Entwicklung des Gebiets muss mit Bedacht und einem ganzheitlichen Ansatz erfolgen“, fordert Catrin Wahlen, bündnisgrüne Abgeordnete für Treptow-Köpenick im Abgeordnetenhaus.

Der Bezirk Treptow-Köpenick hat 2025 die Marke von 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern überschritten. Es wird weiter viel gebaut, indem sowohl bestehende Quartiere nachverdichtet als auch neue Standorte entwickelt werden. Doch erfordert der Wohnungsbau parallel den Ausbau entsprechender Infrastrukturen. Während es mit erheblichem Aufwand gelingt, soziale Infrastruktur wie beispielsweise ausreichend Schul- und Kitaplätze zu schaffen, wird es zunehmend zur Herausforderung, notwendige Ausgleichsflächen bereitzustellen. Diese Situation betrifft alle Berliner Bezirke, wobei für einige Projekte schon auf Flächen im Land Brandenburg zurückgegriffen werden muss.

Die Planung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen sieht vor, bis Ende 2026 das finale Struktur- und Nutzungskonzept für das „Dreieck Späthsfelde“ fertigzustellen. Nach einem öffentlichen Auftakt im Januar 2025 wurden im Juli 2025 in einer zweiten öffentlichen Veranstaltung zentrale Ergebnisse der bisherigen Bestandsanalyse sowie erste konzeptionelle Ideen der beauftragten Planungsteams vorgestellt. In einer dritten öffentlichen Veranstaltung sollen nun am 15. Oktober 2025 die überarbeiteten Konzepte der Planungsteams vorgestellt werden, bevor Ende Oktober 2025 das Gutachtergremium ein Struktur- und Nutzungskonzept auswählt.


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